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San Sebastián entdecken: Spaziergang durch La Gomeras Hauptstadt

La Gomera

Besonders beliebt ist die grüne Insel bei Naturliebhabern, Wanderern und Fahrradfahrern, aber auch Familien und Kulturinteressierte werden auf La Gomera fündig

Wer nach La Gomera reist, landet immer zuerst in San Sebastián de La Gomera – in der Hauptstadt der zweitkleinsten Kanarischen Insel kommen die Fähren aus Teneriffa an. Von Hektik und großstädtischem Chaos ist hier nichts zu spüren. Dafür lockt die Hafenstadt mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, kanarischen Delikatessen und traumhafter Lage. Mit Ankunft in San Sebastián öffnen sich die Tore zu der einzigartigen Welt La Gomeras. Mit seinen knapp 9000 Einwohnern ist San Sebastián die Hauptstadt und sowohl das wirtschaftliche als auch historische Zentrum der Kanareninsel.

Auf den Spuren von Christopher Kolumbus
Bekannt wurde San Sebastián vor allem durch Christopher Kolumbus, der auf seinem Weg in die „Neue Welt“ einen Aufenthalt in der Hafenstadt einlegte. Über den berühmten Weltenbummler können Kulturbegeisterte hier mehr lernen als an jedem anderen Ort, denn seine Fußstapfen in San Sebastián sind gut dokumentiert. Eine der bekanntesten Kolumbus-Stätten ist der Brunnen Pozo de la Aguada im alten Zollhaus, an dem Kolumbus 1492 die Wasservorräte für seine Überseefahrten auffüllen ließ.

Ebenso sehenswert sind die alte Pfarrkirche La Iglesia de la Asunción, das Museum Casa de Colón (ein einfaches Haus, in dem Kolumbus vermutlich während seines Aufenthaltes wohnte) und der Torre del Conde. Der Wehrturm ist in einem gleichnamigen, üppigen subtropischen Park gelegen und gilt als das wichtigste Exempel kanarischer Militärarchitektur.

Treffpunkte der Gomeros
Doch San Sebastián besticht nicht nur mit seinen Relikten aus der Kolumbus-Ära, sondern auch mit einer entzückenden Altstadt, die durch viele bunte Häuser, schattige Plazas und fußgängerfreundliche Sträßchen geprägt ist. Auf den weitläufigen Plazas treffen sich die „Gomeros“, die Einheimischen der Insel, um Neuigkeiten auszutauschen oder einfach nur die Kinder beim Spielen zu beobachten.

Ein beliebter Treffpunkt ist der direkt am Meer gelegene Plaza de las Americas und der von indischen Lorbeerbäumen gesäumte Plaza de la Constitución. Zweimal die Woche bieten Einheimische und Künstler hier ihre Kunstwerke, frisches Obst, Honig, selbstgemachte Konfitüren und andere kanarische Delikatessen an.

Kulinarische Vielfalt und traumhafte Strände
Neben ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten bietet die kleine Hafenstadt mit der Playa de San Sebastián und der Playa de la Cueva auch wunderschöne Strände – und das nur wenige Meter vom Zentrum entfernt. Wer bereit ist, ein wenig weiter zu schlendern, der kann den etwas abseits gelegenen, idyllischen Naturstrand Playa de la Guancha genießen und wird bei gutem Wetter mit einem Blick auf Teneriffas Küste belohnt.

Und was könnte schöner sein, als die zahlreichen Eindrücke des Tages bei einer leckeren Mahlzeit und einem Glas Wein Revue passieren zu lassen? In San Sebastián haben Besucher in zahlreichen Restaurants Gelegenheit dazu, abwechslungsreiche kanarische Kreationen zu verkosten. Mit solch einer hervorragenden Esskultur, gelassener Atmosphäre und seiner geschichtsträchtigen Kultur erobert San Sebastián garantiert jedes Besucherherz im Sturm.

Über La Gomera
Die Kanarische Insel La Gomera liegt rund 40 Kilometer westlich von Teneriffa und ist mit 378 Quadratkilometern die zweitkleinste der Kanarischen Inseln. Neben ganzjährig mildem Klima, bietet die Vulkaninsel eine raue ursprüngliche Landschaft mit einer Vielzahl an Schluchten, kleinen versteckten Naturstränden und charmanten Fischerdörfern.

Besonders beliebt ist die grüne Insel bei Naturliebhabern, Wanderern und Fahrradfahrern, aber auch Familien und Kulturinteressierte werden auf La Gomera fündig. Mehr als 30 Prozent der Insel stehen unter Naturschutz, besonders bemerkenswert ist die Pflanzenvielfalt auf La Gomera: Hier gedeihen mehr als 700 Pflanzenarten, rund 30 Arten wachsen ausschließlich auf der Insel.

Die UNESCO ernannte das Naturschutzgebiet des Garajonay Nationalparks und seine ursprünglichen Lorbeerwälder 1986 zum Weltnaturerbe, 2012 erhielt die Insel in ihrer Gesamtheit die Auszeichnung als Biosphärenreservat. Die indigene Pfeifsprache „El Silbo Gomero“ (Spanisch silbo für Pfiff) ist einzigartig für La Gomera und wird auch heute noch von rund 22.000 Einwohnern angewandt. 2009 wurde die Sprache von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt und ist mittlerweile Pflichtfach an allen Schulen der Insel.

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