Test & Rat

TEST: Linienflieger Amerika – Wer sind die Besten?

Air Canada

Zwei kanadische Fluggesellschaften – Air Canada und Westjet – schnitten gut bei den Passagieren ab

Ob Verspätungsstatistiken, Abwicklung von Entschädigungsleistungen, Flottenalter oder Anzahl der Bordklassen – in 14 Feldern müssen Airlines nunmehr punkten

Eine Branche im Wandel – so könnte das Testergebnis lauten. Denn immer mehr Linienfluggesellschaften übertragen das Billigfliegerkonzept auch auf die Langstrecke. Das bedeutet für deutsche Touristen, dass bei der Buchung eines Billigtickets nach Amerika wichtige Leistungen nicht mehr enthalten sind. Dazu zählt etwa die kostenlose Gepäckaufgabe.

TAP Air Portugal hat in Europa den Anfang gemacht und in Amerika folgten nunmehr still und heimlich Delta Airlines und American Airlines. Hier müssen Passagiere neuerdings bei der Buchung des Billigtarifs Basic Economy Zusatzkosten für die Gepäckaufgabe einplanen.

Man darf gespannt sein, ob und wann Air Canada und United Airlines – immerhin Lufthansa-Partner – diesem Beispiel folgen wird. Der Grund dieser Änderungen liegt auf der Hand, denn immer mehr Billigmarken bieten Transatlantikflüge an und konkurrieren mit den klassischen Linienfluggesellschaften. Dazu zählen Eurowings, Norwegian, Primera, Level oder Wow Airlines.

Doch es gibt auch gute Nachrichten, denn es gibt immer noch Fluglinien, die sehr großzügige Gepäckregeln nach Nord- und Südamerika anbieten. Etwa die kolumbianische Avianca und die brasilianische Azul (Brasilien) auf ihren Flügen von Europa nach Südamerika. Hier dürfen immerhin 46 Kilogramm aufgegeben werden. Insbesondere die Freigepäckregelung von Azul ist bemerkenswert, da diese Fluggesellschaft eigentlich ein Billigflieger ist.

Große Streckennetze mit Code-Share-Flügen
Zwar fliegen längst nicht mehr alle der hier getesteten Fluggesellschaften deutsche Flughäfen an, doch mittels Code Share-Abkommen mit europäischen Partnerairlines, bieten sie ein gutes Netz an Zubringerflügen an. Bestes Beispiel hierfür ist die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca, die in diesem Test auch als Sieger hervorging. Avianca fliegt in Europa zwar nur London und Madrid an, aber das Star Alliance-Mitglied kann seinen Passagieren Zubringerflüge mit zahlreichen Fluggesellschaften anbieten.

Der Clou ist jedoch das Angebot der kanadischen Billigmarke West-jet. Die Fluggesellschaft ist eine Kooperation mit Easyjet eingegangen. Easyjet bietet unter dem Begriff „Worldwide by Easyjet“ Zubringerflüge nach London Gatwick an und dort können die Passagiere in die Westjet-Flüge nach Kanada umsteigen. Die Langstreckentickets sind einfach und bequem bei Easyjet zu buchen.

Branchenexperten gehen zudem davon aus, dass Westjet sein Langstreckennetz schon bald massiv ausbauen wird. Schließlich hat die Fluggesellschaft zehn B787-9 Maschinen bestellt und eine Option auf zehn weitere Maschinen. Diese sollen laut Westjet unter anderem auf Strecken nach Europa zum Einsatz kommen. Die ersten Langstreckenflieger der Marke B787 werden im kommenden Jahr ausgeliefert.

Schlechte Erfahrungen – viele Überraschungen
Seit Jahren berücksichtigen wir in unseren Tests die Erfahrungswerte der Passagiere. Deshalb nutzen wir die Ergebnisse der Bewertungsplattform Airlinetest.com. Dies ergab diesmal ein faustdicke Überraschung. Zwei kanadische Fluggesellschaften – Air Canada und Westjet – schnitten gut bei den Passagieren ab. Allerdings schlug ausgerechnet der Billigflieger Westjet die gesamte Konkurrenz und heimste das Prädikat „Liebling der Passagiere“ ein.

Den US-Airlines wurde von den Passagieren kein gutes Zeugnis ausgestellt. Lediglich Delta Air Lines konnte bei der Durchschnittsnote von 2.97 noch etwas Boden gut machen. Ansonsten waren die Noten bei American Airlines und United Airlines eher enttäuschend. Etwas anders verhielt es sich bei den südamerikanischen Fluggesellschaften. LATAM hatte vorzeigbare Benotungen und kam bei der Durchschnittsnote immerhin auf die Note 2.86.

Die zweite Überraschung ergab ein Blick auf das Flottenalter. Die jüngsten Flotten fliegen nämlich in Südamerika. Den Titel „Jüngste Flotte Amerikas“ konnte die LATAM-Gruppe für LATAM Chile mit einem durchschnittlichen Flottenalter von 5,3 Jahren einheimsen. Dicht dahinter lagen Azul (5,6 Jahre) und Avianca (5,7 Jahre).

Die brasilianische Azul wurde im Test zwar berücksichtigt, doch es wurden keine Punkte vergeben. Dies lag daran, dass Portale, auf die wir bei der Punktevergabe zugreifen (z.B. Airlinetest.com, AirHelp.com) die Fluggesellschaft noch nicht berücksichtigen. Hier wäre Azul ohne Punkte geblieben und dies hätte die Gesamtnote stark beeinträchtigt. Der Leser kann sich aber anhand der restlichen Angaben dennoch ein Bild von der Gesellschaft machen.

Zwar verfügen die amerikanischen Fluggesellschaften über gigantische Flugzeugflotten – allein American Airlines besitzt über 900 Maschinen, doch diese haben im Branchenvergleich eher ein durchschnittliches Flottenalter vorzuweisen.

Ein gänzlicher neuer Bestandteil in unserem Test ist die Berücksichtigung der Airhelp-Noten. Das Fluggastrechte-Portal AirHelp hat nämlich ein Bewertungssystem entwickelt, das recht anschaulich darüber informiert, wie positiv/negativ eine Fluggesellschaft die gesetzlichen Ansprüche ihrer Kunden auf Entschädigungszahlungen bearbeitet.

Diese Erfahrungen fliessen in die Rubriken „Fairness & Schadensersatz“ und „Pünktlichkeit“ mit ein. In der Rubrik „Fairness & Schadensersatz“ konnte United Airlines mit der Note 9,1 glänzen. Dahinter landeten die Fluggesellschaft Air Transat (Note 9.0) und Air Canada (Note 8,9). Am schlechtesten schnitt in diesem Bereich hingegen Aerolineas Argentinas ab (Note 3,7). Zudem veröffentlicht das Fluggastrechteportal Noten für die Pünktlichkeit einer Fluggesellschaft. Hier ist mit einer traumhaften Note von 9.9 Air Transat Spitzenreiter.

Bildrechte: Air Canada

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