Test & Rat

Hotel-Check: Cook’s Club Kolymbia auf Rhodos – Adults only welcome!

Ende Mai hat der Cook’s Club Kolymbia auf Rhodos eröffnet und damit das frühere Familienhotel in ein gemütliches und elegantes Adults-only-Hotel gewandelt. Unter derselben Dachmarke ist direkt nebenan das Casa Cook – zusammen erfüllen beide jeden Urlaubsanspruch.

Es ist still auf der überdachten Terrasse, als der Priester im langen schwarzen Gewand erscheint. Andächtig still. Die geladenen Gäste bilden einen Halbkreis, lauschen den Gebeten. Halb gesungen, halb gesprochen. Auf Altgriechisch. 30 Minuten dauert die Segnung des neu eröffneten Hotels, der Eigentümer und Verantwortlichen mit ihren Familien. Alle beten gemeinsam. Gelebte Tradition, die verbindet. Keine laute Party mit schrillen Showacts – im neu eröffneten Cook’s Club auf Rhodos besinnt man sich auf seine Geschichte. Die Damen elegant in Schwarz gekleidet, die Herren selbstverständlich im Anzug. Stilvoll.

In der letzten Maiwoche 2023 hat das neue Haus der Marke Cook’s Club seine Türen für Gäste geöffnet, direkt neben Casa Cook – zwei Häuser unter einer Dachmarke. Während Casa Cook ein bisschen stylischer ist, trägt der Cook’s Club die Handschrift des Schlichten und der Naturverbundenheit. Die Zimmer sind modern in den Farben Weiß, Dunkelgrau und verschiedenen Brauntönen eingerichtet. Letztere setzen sich vor allem aus den Holzelementen zusammen, die in den Räumen verbaut oder als Tische und Hocker genutzt werden. Das naturfarbene Sofa, ein großes Sitzkissen aus Korbgeflecht sowie das Bad aus Granit runden das elegante Bild ab. Deko? Fehlanzeige. Ein großer Fernseher hängt einsam an der weißen Wand gegenüber der Couch. Auch Ablageflächen gibt es kaum, keinen Extra-Tisch außer dem Couchtisch, auch keinen Kleiderschrank. Lediglich eine lange hölzerne Ablage, die sowohl fürs Gepäck als auch als Sitzgelegenheit genutzt werden kann. Darüber auf etwa der Hälfte eine offene Kleiderstange mit Bügeln. Perfekt für alle, die bei geschlossenen Schränken oftmals zurecht an der Sauberkeit im Inneren zweifeln. Gemütlich sind die Zimmer und Suiten dennoch – die Naturmaterialien erzeugen eine wohnliche Atmosphäre. Die Balkone sind eher klein, vor allem aber dunkel durch den hölzernen Sicht- und Sonnenschutz zu beiden Seiten. An Ausstattung im Bad sollten Gäste nicht viel erwarten: Es gibt Seife, Duschgel, Shampoo und Föhn. In den Suiten außerdem flauschige Bademäntel und Pantoffeln.

271 Zimmer und Suiten zählt der neue Cook’s Club – mehr als diese beiden Kategorien sind nicht vorhanden. Ein großes Buffetrestaurant im Haupthaus über der Lobby, ein italienisches und ein Sushi-Restaurant sorgen für kulinarische Vielfalt. Vor allem das Frühstücksbuffet braucht keinen Vergleich mit den Top-Hotels weltweit zu scheuen. Weder bei Qualität der Speisen noch bei Menge und Auswahl: frische, regionale Produkte von Obst über Käse, Quark, Eier und Fleischprodukten bis zu warmen Speisen, die an der offenen Theke nach Wunsch zubereitet werden. Abends werden dort griechische Gerichte serviert. Es gibt zwei Pools, an jedem eine Bar, sowie eine Lobby-Bar. Die Naturfarben sind im gesamten Hotel zu finden, auch die Lobby ist schlicht mit Holz und Korbsitzen eingerichtet. Die Liegen an den Pools stehen unter Holz-Sonnenschirmen mit Strohdächern. Ein kleines Outdoor-Gym mit Blick auf den Pool gibt es ebenfalls, alle Gäste können jedoch das Fitnesscenter in der Casa Cook nutzen.

Der Cook’s Club liegt am Fuße eines beeindruckendes Bergmassivs in Kolymbia. Früh morgens hört man die wilden Ziegen rufen. Imposant, keine Frage, vielleicht ein wenig erdrückend. Den Strand sehen Gäste vom Hotel aus nicht, von der Terrasse beim Frühstück blickt man stattdessen auf die Rückseiten anderer Häuser und Hotels. Und einen kleinen Strommast, an dem verschiedene Kabel irgendwie unordentlich herumhängen. Etwa zehn Minuten zu Fuß ist es zur Bucht mit Kiesstrand. Es gibt verschiedene Wassersportangebote, keine Liegestühle. Dafür kann man ziemlich lange am Strand entlang wandern und den Blick aufs für Griechenland so typisch dunkelblaue Meer genießen.

Einen Ortskern zum Bummeln sollten Gäste nicht erwarten, über ein paar kleine Straßen verstreut gibt es aber ausreichend Supermärkte, Souvenirshops, Tavernen, Bars und Autovermietungen. Dabei blickt der kleine Ort auf eine lange Geschichte zurück. „1936 waren schon viele Italiener hier, die hauptsächlich Landwirtschaft betrieben“, sagt Savvas Foutoulis, General Manager Cook’s Club. „Hier war alles voller Aprikosenbäume.“ Der Tourismus begann erst Mitte der 1980er-Jahre mit wenigen Hotels. Weitere folgten. „Seit 2000 sind im Prinzip alle renoviert worden.“ Das, was jetzt der Cook’s Club ist, war bis 2022 ein Familienhotel – ein sehr beliebtes, wie zwei Reiseleiterinnen großer Veranstalter bestätigen. Von November 2022 bis April 2023 änderte sich dann alles: Neuer Look, neue Marke, neue Zielgruppe – nur noch für Erwachsene. „Wir sind optimistisch, dass die Saison gut laufen wird“, sagt Savvas Foutoulis und schlendert davon, um nach den neu angelieferten Sitzmöbeln zu schauen.

Informationen: 

Lage: Kolymbia liegt im Nordosten der Insel Rhodos, Rhodos Stadt bildet die Nordspitze.

Mobil sein: unbedingt ein Auto mieten, Parken kann man überall. Denn Kolymbia liegt ziemlich abseits; um Besichtigungen zu unternehmen, ist ein Auto unerlässlich. Es fahren allerdings auch Linienbusse auf der Hauptstraße: entweder nach Lindos (sehenswert, aber nur früh morgens wegen der Bustouristengruppen), nach Faliraki (Haupttouristenort mit Shopping und vielen Restaurants) und natürlich nach Rhodos Altstadt oder City Center. Alles sehenswert – Zeit einplanen! Linienbus nach Rhodos Altstadt: Fahrtzeit etwa 60 Minuten, Kosten: 4 Euro; Faliraki liegt etwa auf halber Strecke. Achtung! Sämtliche Fahrpläne an den Haltestellen gibt es nur noch als QR-Code. Am besten an der Rezeption ausdrucken lassen. Taxi vom Hotel nach Rhodos Altstadt: ca. 45 Euro.

Entfernungen vom Hotel zur Bushaltestelle 4 Minuten zu Fuß, zum größeren Supermarkt ebenfalls 4 Minuten und zum Strand etwa 10 Minuten. Alle Geschäfte und Tavernen liegen im Radius von etwa 15 Minuten.

Essen im Hotel: Wer Halbpension bucht, kann morgens und abends im „Cantina“, dem griechischen Hauptrestaurant essen. Italienisches und Sushi-Restaurant sowie Getränke auf eigene Kosten. Auch gibt es kein All-inclusive-Angebot für Getränke an den Bars.

Top: Alle Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Flop: Sämtliche Speisekarten gibt es nur als QR-Codes. Wer sich sein Essen nicht auf dem Smartphone aussuchen will, fragt einfach den Kellner. Er nennt sämtliche Gerichte.

Mehr Infos: www.cooksclub.com

Text: Daniela Kebel/Bilder: Daniela Kebel/cooks club