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Unterwegs: Die besten Notfallhilfen für clevere Reisende

Mit geringem Aufwand kann man sich im Ernstfall viel Nerven und Rennerei ersparen. Dazu muss man nur einige Notfallnummern und Infos parat haben. Und das Beste: Der Aufwand ist nur einmal notwendig. Nur falls sich Änderungen ergeben, muss der Datenzettel für kommende Reisen aktualisiert werden.

Unbedingt ins Reisegepäck gehört die einheitliche Nummer, um Girocards (vormals EC-Karten) und Kreditkarten sperren zu lassen: +49 116 116. Zur besseren Erreichbarkeit aus dem Ausland ist der Sperrdienst alternativ auch unter +49 30 40 50 40 50 zu erreichen. Für Kreditkarten empfiehlt es sich, beim ausgebenden Institut nachzufragen. Einige wenige nehmen noch nicht am einheitlichen Sperrverfahren teil. Dabei kann man auch gleich abfragen, welche Daten vor Ort nötig sind, um gegebenenfalls die Notfallhilfe zu erhalten.

Tipp: Wer kein tonwahlfähiges Handy besitzt, oder wer hör- oder sprachgeschädigt ist, erhält vom ausgebenden Institut alternative Sperrnummern, bzw. Faxnummern zur Sperrung.

Für die Sperrung von SIM-Karten gibt es keine einheitliche Nummer. Sie muss beim jeweiligen Anbieter erfragt werden. Die Notfallnummer für die Auslandsreisekrankenversicherung steht in den Versicherungsunterlagen oder auf der Internetseite des Versicherers. Auch die Nummer der Police sollte man sich notieren. Zudem hat es sich bewährt, Kopien von Ausweisen und wichtigen Dokumenten dabeizuhaben, also Pass, (Internationaler) Führerschein, Impfbuch etc. und die Daten von Bank- und Kreditkarten zu notieren.

Diebstahlsicher hinterlegen

Damit die sensiblen Infos aber nicht eventuell zusammen mit dem Gepäck abhanden kommen, kann man sie bei speziellen Online-Unternehmen hinterlegen, die die Sicherheit der Daten garantieren, wie etwa der Anbieter Securesafe.com. Im Notfall lassen sich die Daten einfach übers Internet abrufen, etwa mit dem Smartphone. Je nach Speichergröße kosten diese Dienste allerdings ein paar Euro im Monat. Tipp: Die schweizerische Securesafe bietet eine für Urlaubszwecke vollkommen ausreichende kostenlose Basis-version mit 100 MB Speicher.

Man kann sich seinen „Digitalen Notfall-ordner“ auch selbst zusammenstellen. Das Problem dabei ist allerdings die Sicherheit der Daten und ihre Verfügbarkeit. Wer seine – unbedingt verschlüsselten – Notfalldaten auf mobilen Geräten wie Smartphone, E-Reader oder Tablet hinterlegt, läuft Gefahr, dass bei Verlust oder Diebstahl des Gerätes die Daten im Ernstfall nicht zur Verfügung stehen. Die Alternative dazu wäre etwa ein USB-Stick, der im Hotelsafe hinterlegt wird.

Sicherheitsrisiko „Cloud“

Eine Datei mit Notfallnummern und Kreditkarteninfos, sowie PDFs von Ausweiskopien kann man auch in der „Cloud“, sprich einem Online-Speicher wie Dropbox, Google Drive oder iCloud hinterlegen. So lassen sich die Infos überall auf der Welt abrufen. Aber Vorsicht: Auch kostenlose Online-Speicher wie Dropbox werden von Kriminellen gehackt. Für die lokale Anwendung kann man die Daten meist recht einfach und kostenlos verschlüsseln. Doch auf den Urlaubs-Notfallordner greift man ja eben nicht vom heimischen PC aus zu. Je nach Online-Speicher und Verschlüsselung ist der Zugriff von mobilen Geräten oder von Computern ohne entsprechende Software meist nicht in der kostenlosen Basis-Ausführung der Verschlüsselungssoftware möglich, sondern nur in den kostenpflichtigen Versionen.

VERSICHERUNGEN AUF REISEPORTALEN

Besser direkt beim Versicherer abschließen

Zum Urlaub auf Reiseportalen gleich ein Versicherungspaket mit zu buchen, ist zwar bequem, doch nur bedingt zu empfehlen und teuer. Wer direkt beim Versicherer kauft und dort nur die Policen abschließt, die er wirklich braucht, bekommt guten Schutz ohne Selbstbeteiligung und kann sogar sparen. Finanztest hat Versicherungsangebote auf zehn umsatzstarken Reiseportalen im Internet untersucht und die Qualität der Auslandskranken- und Reiserücktrittsversicherungen bewertet.

Die meisten der getesteten Pakete enthalten eine Reiserücktrittsversicherung. Auf sie müssen Reiseportale vor der Buchung sogar hinweisen. Dabei ist sie eigentlich zweitrangig. Wer keine abschließt, riskiert maximal den Reisepreis als Schaden. Das ist bitter, aber nicht existenzbedrohend.

Viel wichtiger ist eine Auslandskrankenversicherung. Sie ist als zweiter Baustein in den meisten Paketen enthalten und bei jeder Reise ins Ausland unerlässlich. Vor allem wenn ein Rücktransport notwendig wird, rettet sie Urlauber unter Umständen vor dem finanziellen Ruin.

Viele der Pakete schützen gut, aber direkt beim Versicherer bekommen Kunden besseren Schutz und können oft sparen. Meist enthalten die Pakete noch weitere Versicherungen, zum Beispiel Reisehaftpflicht-, Reiseunfall- oder Reisegepäckversicherungen. Diese empfehlen die Finanztest-Experten nicht, da sie keinen wirklichen Nutzen bringen. Weiterer Kritikpunkt: Bei den Portalen Ab-in-den-Urlaub.de und Check24 Reise verlängern sich die Verträge automatisch und sind im zweiten Jahr fast doppelt so teuer.

Wichtig: Nicht alle Reiseversicherungen übernehmen die Heilbehandlung bei Covid-19 Erkrankungen. Voraussetzung für die Übernahme ist der Nichtausschluss von Pandemien. Außerdem sollte zu Reisebeginn keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für das Reiseland bestanden haben. Vor Abschluss der Versicherung ist ein Blick in die Versicherungsbedingungen ratsam!

Quelle: Clever reisen!