Test & Rat

Urlaubsplanung: Frühbucher oder Last Minute?

Clever reisen Brückentage 2021

Sommer-Urlaub – wann am besten buchen? Reiseveranstalter bieten Frühbucherrabatte von bis zu 50% aber auch Last Minute-Reisen mit hohen Preisnachlässen. Geldwerte Tipps von Jürgen Zupancic, Chefredakteur des Reisemagazins Clever reisen!

Wo sind die Vor- und Nachteile bei Frühbucher-Reisen?

Der Frühbucher hat den großen Vorteil der Planungssicherheit und eine große Auswahl. Er kann sein Wunschhotel buchen und erhält garantierte Rabatte und Kinderfestpreise. Der Nachteil ist aber, dass er sich langfristig festlegt. Möchten Urlauber eine Reise aus persönlichen Gründen, z.B. Krankheit, dann doch nicht antreten, müssen sie Stornogebühren zahlen. Man sollte daher immer eine Reisekostenrücktrittversicherung abschließen. Ein weiterer Nachteil des frühen Buchens ist, dass Reisende oft mit plötzlich eintretenden, teilweise unvorhersehbaren Ereignissen am Urlaubsort rechnen müssen, zum Beispiel einer Quallenplage im Meer oder politischen Unruhen. Hier haben Urlauber dann meist kein Rücktrittsrecht und sind auf die Kulanz der Veranstalter angewiesen. Zudem müssen sich Frühbucher im Klaren darüber sein, dass sie, sollte der Veranstalter neue Preisteile mit höheren Rabatten und Sonderpreisen veröffentlichen, in der Regel keine nachträgliche Gutschrift erhalten. Auf der anderen Seite sind aber auch starke Preiserhöhungen bei neuen Angeboten gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit möglich.  Vor jeder Buchung sollten immer die Stornobedingungen beachtet werden, Flextarife bei der Pauschalreise und bei Flügen sind sinnvoll.

Welche Stichtage müssen Frühbucher beachten?

Die Reiseveranstalter arbeiten gern mit Stichtagen, also Buchung bis zum 30.1. gibt es z.B.  30% Rabatt, nach dem 30.1. 15% usw.  oder mit so genannten rollierenden Fristen,  z.B. 60 Tage vor Abflug buchen 25% Rabatt.

Ist es schlecht, wenn man als Frühbucher Rabatt-Termine verpasst?

Die Buchungstermine sind bei den Veranstaltern nicht immer gleich. Urlauber sollten daher Ruhe bewahren und die Preise der Veranstalter vergleichen – Ersparnisse von bis zu 1.000 Euro bei einer vierköpfigen Familie sind möglich. Interessant sind auch immer die Kinderfestpreise und Rabatte für Senioren, Stichwort 50+-Rabatt.

Sind die aktuellen Rabatte nur monetäre Rabatte, oder gibt es auch “Sachwerte” wie Voll- statt Halbpension? Ein besseres Zimmer? Oder eine inkludierte Kinderbetreuung?

Die meisten Angebote locken mit einem Geldrabatt. Wer den Frühbucherrabatt mit einem Sonderangebot wie 14=12 Tage kombiniert, bei dem man also für 2 Wochen Urlaub nur den Preis von 12 Tagen bezahlt, spart am meisten. Gut für die Reisekasse sind auch Angebote inklusive „Zug zum Flug“. Urlauber ab dem Alter 55+ bekommen oft zusätzlich Sonderrabatte.

Wo sind die Vor- und Nachteile bei Last-Minute-Reisen?

Last Minute-Bucher haben den Vorteil von hohen Preisabschlägen bei ganz kurzfristigen Buchungen. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Auswahl an Reisezielen begrenzt ist. Es kann also passieren, dass Urlauber nur noch „Ladenhüter-Ziele“ und eventuell Hotels und Airlines buchen können, die im Vergleich zu den Frühbucher-Angeboten eine relativ geringere Qualität aufweisen. In dieser Saison sind besonders Spanien, Griechenland und die Türkei bei Frühbuchern sehr gefragt, auch die Kanaren im Sommer werden beliebter. Das bedeutet, dass es weniger Last Minute Schnäppchen für diese Ziele geben wird.

Sind Last-Minute-Angebote nicht billiger? 

Echte Last-Minute-Reisen werden frühestens 14 Tage vor Abflug verkauft, dann kann es sich lohnen. Allerdings hat man zu Schulferienzeiten nicht immer die große Auswahl. Noch günstiger sind die so genannten Super-Last-Minute-Angebote, die allerdings erst 72 Stunden vor Abflug gebucht werden können.

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