Test & Rat

Ferienhaus-Urlaub: Worauf ihr achten müsst. Vom Mietvertrag bis zu den geheimen Ausstattungs-Codes

Ferienhausurlaub ohne böse Überraschungen

Enttäuschungen im Urlaub müssen nicht sein

Die häufigste Urlaubsadresse der Deutschen ist ein Ferienhaus. Besonders bei Reisen im Inland, egal ob Küste, See oder Berge, buchen immer mehr Urlauber ein Ferienhaus oder -apartment. Die Vorteile liegen auf der Hand: riesige Auswahl, viel Platz (auch für sperrige Sportausrüstung) und Privatsphäre, große Flexibilität (ohne fixe Frühstücks- und Essenszeiten), Gratis-Parkplatz vor der Tür … und speziell für junge Familien oder auch Freundes-Cliquen ist ein Ferienhaus oft auch die kostengünstigste Variante. Gerade wenn man das erste Mal Ferienhausurlaub macht, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten…

Buchung: Wie schütze ich mich vor Betrügern im Internet?
Was für eine Gemeinheit, wenn man mit Kind, Kegel und vollgepacktem Auto nach langer Anfahrt voller Vorfreude an der Urlaubsadresse ankommt – und feststellt: Das gebuchte Ferienhaus gibt es gar nicht! Immer wieder legen Internet-Betrüger mit solchen frei erfundenen Ferienhäusern arglose Urlauber herein. Traum-Lage, günstiger Preis und zufällig kurzfristig noch frei … bei solchen Angeboten auf Internet-Marktplätzen sollte man misstrauisch werden.





Ganz sicher geht, wer bei einer sogenannten Ferienhaus-Management-Firma bucht. Sie haben jedes einzelne Haus besichtigt und wickeln im Auftrag der Besitzer die gesamte Buchung und Kundenpflege ab. Diese sicheren Anbieter erkennt man unter anderem an der zentralen Buchungsadresse – mit ein und derselben Telefonnummer und Kontoverbindung für sämtliche Häuser im Angebot. Schwarze Schafe werden so garantiert ferngehalten.

Woran erkennt man seriöse Anbieter sonst noch?
Die wichtigsten Merkmale sind: Auf der Website muss ein Impressum stehen, der Kundenservice sollte am besten in Deutschland sitzen und telefonisch erreichbar sein, zudem sollte es Servicebüros in den Urlaubsländern geben, und der Anbieter sollte Sicherheitsgarantien bieten ­– etwa bei Stornierung oder Reiserücktritt aus Krankheitsgründen. Auch Bewertungen über z. B. Trustpilot können wertvolle Qualitätshinweise sein.

Geheimcodes: Worauf Insider bei der Ausstattung achten!
Der erste Blick sollte dem Baujahr oder dem Jahr der letzten Modernisierung gelten. Jünger als 5 Jahre ist eine sichere Wahl. „Teilmodernisierung“ bedeutet oftmals ebenfalls, dass ein Ferienhaus top in Schuss ist. Meist wird damit die technische Erneuerung beschrieben, also neue Bäder oder Küche.

Apropos: Weil Hausarbeit im Urlaub tabu sein sollte, ist eine Mikrowelle in der Küche Gold wert. Auch eine Waschmaschine kann für ungetrübte Entspannung sorgen.

Allergiker achten auf den Hinweis „Haustiere nicht erlaubt“. So kann man gewiss sein, dass die Vormieter keine Spuren von Hunde- oder Katzenhaaren hinterlassen haben. Und die Angabe „Nichtraucherhaus“ garantiert frischen Duft und klare Luft im Haus.

Wer Wert auf Ruhe und Abgeschiedenheit legt, achtet beim Hinweis „Entfernung zum nächsten Objekt“ auf einen passablen Abstand. 50 Meter und mehr sorgen für komfortable Privatheit. Noch mehr Ungestörtheit verspricht die Formel „nicht einsehbarer Pool“. Ein großes Grundstück mit Bäumen, Hecken etc. schützt hier vor Nachbars neugierigen Blicken.

Preis: Wie findet man ein günstiges Ferienhaus?
Die entscheidende Kenngröße ist der Preis pro Kopf und Nacht. Ferienhäuser werden in der Regel mit einer Miete pro Woche angegeben. Kostet also ein Haus für sechs Personen beispielsweise 500 Euro/Woche, berechnet man zunächst den Preis pro Person und Nacht – er läge hier bei rund 10 Euro. Dann vergleicht man diesen mit den Hotelpreisen in der Region:




Liegt der Einzelzimmerpreis über 10 Euro bzw. der Doppelzimmerpreis über 20 Euro, dann ist das Ferienhaus günstiger. Meistens liegen die Hotelpreise um ein Vielfaches höher. Faustregel: Je größer die Reisegesellschaft, desto günstiger kommt ein Ferienhaus. Es gibt Ferienhäuser für 12, 14 oder sogar über 20 Gäste gibt.

Mietvertrag: Das muss auf jeden Fall drinstehen!
Neben den Selbstverständlichkeiten wie Name, Anschrift, Kontaktdaten beider Parteien, Mietzeitraum und Kosten sowie einer Beschreibung des Mietobjekts sollten Kunden auf zwei Dinge achten: exakte Stornierungsbedingungen sowie ausführliche Geschäftsbedingungen (AGB). Sind diese nicht vorhanden – besser Finger weg!

Anreise: Soll ich Handtücher und Bettwäsche einpacken?
In vielen Ländern ist die Verbrauchswäsche schon im Mietpreis enthalten oder zubuchbar. Badetücher sollte man im Zweifel selbst mitbringen, ebenso eine RolleToilettenpapier; den Rest kann man dann vor Ort besorgen. Vorräte wie Kaffeefilter oder Spülmittel füllt man freundlicherweise nach, wenn sie aufgebraucht sind – und lässt die Reste da für den nächsten Gast.

Haustiere: Darf ich Hund oder Katze ins Ferienhaus mitnehmen?
Selbstverständlich sind auch Miez und Struppi überall dort willkommen, wo dies in der Ferienhausbeschreibung eindeutig erwähnt ist. Das gilt schätzungsweise für mehr als die Hälfte aller Objekte. Bei den meisten Anbietern wohnen Haustiere übrigens kostenlos. Futternäpfe und Kuschelecken sind fast immer vorhanden; meist findet man auch Adressen von Futteranbietern und Tierärzten im Ferienhaus, ebenso Hinweise auf spezielle Hundewälder, Hundestrände oder besonders schöne Gassi-Routen.

Nebenkosten: all-inclusive – oder große Unbekannte?
Das hängt stark vom Urlaubsland ab: Es gibt Angebote mit Komplett-Preisen, aber ftmals sind nur Strom, Wasser und Heizung kostenlos, vielfach ebenso Bettwäsche und Handtücher oder die Endreinigung. Grundsätzlich gilt: Sämtliche Nebenkosten müssen in den Mietunterlagen eindeutig genannt sein. „Heimliche“ oder „versteckte“ Rechnungsbeträge darf es also nicht geben.




My home is my castle: Schlüsselübergabe und geheime Türen
Viele Gäste machen sich Sorgen um das Thema Schlüsselübergabe – was, wenn wir vor verschlossenen Türen stehen …? Völlig unkompliziert ist es, wenn der Ferienhausanbieter ein Servicebüro vor Ort hat. Dort holt man den Schlüssel einfach ab. Und bekommt dazu meist ein paar wichtige Tipps zu Umgebung, Restaurants, aktuellen Veranstaltungen etc.

Auch easy: Man nennt dem Hauseigentümer die voraussichtliche Ankunftszeit; der erwartet die Gäste dann mit Schlüssel und macht eine erste Hausführung. Ebenfalls beliebt sind Schlüsselsafes neben dem Eingang. Dafür bekommt man vom Ferienhausanbieter vor der Anreise einen Zahlencode mitgeteilt, mit dem der Safe zu öffnen ist. Bei der Abreise deponiert man den Schlüssel dort auch wieder.

Trotzdem kommt es vor allem in Dänemark manchmal zu Überraschungen. Der Grund sind die dänischen Türgriffe – sie funktionieren nämlich anders als die deutschen. Weil Bilder mehr sagen als 1000 Worte, hat der Ferienhaus Anbieter Novasol das Geheimnis dänischer Türen in einem Video erklärt. Abzurufen unter: https://youtu.be/mrjjAewRDHI

Kundenservice: Was tun bei Mängeln und Problemen?
Bei nur unter einem Prozent aller Buchungen kommt es zu Reklamationen. Urlauber, die einen Mangel feststellen, sollten sich sofort beim Anbieter melden, spätestens innerhalb von 24 h. Er kann gegebenenfalls umgehend eine Handwerkerfirma schicken oder auch ein anderes Ferienhaus anbieten. Für selbstverursachte kleine Schäden übernehmen gute Anbieter ebenfalls die Kosten. Wenn also mal ein Teller zerbricht oder etwas Rotwein aufs Sofakissen tropft – einfach unser Servicebüro oder die Zentrale in Deutschland anrufen.

Ferienhaus-Etikette: Dos & Don‘ts als Mieter
Es gilt immer: Behandelt das Haus wie euer eigenes! Sowohl im Positiven als auch im Negativen: Kissenschlacht im Schlafzimmer, auf den Sofas lümmeln, im Garten grillen und chillen, Saunen und Whirlpools ohne Limit genießen, any thing goes – und wenn man zufrieden war, einen schönen Eintrag ins Gästebuch schreiben. Die Don‘ts: Das Haus nicht als Müllhalde nutzen, nichts kaputt machen, nichts mitnehmen, nicht als Party-Location missbrauchen. Und Rücksicht auf eventuelle Nachbarn nehmen. Am Ende so verlassen, wie man das Haus selbst vorfinden möchte.(Quelle: Novasol. Bild:depositphotos)