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Airline Pleiten: So sicherst Du dein Flugticket ab

Airlinepleiten - Ticket absichernDie Jahre des Booms in der Flugbranche scheinen erst einmal vorbei zu sein. Immer mehr Airlines fliegen in die Pleite. Branchenexperten gehen sogar von weiteren Insolvenzen aus. Wir zeigen, wie Passagiere ihre Tickets schützen können – teilweise sogar kostenlos.

Die Liste der Airline-Insolvenzen wird immer länger. Neben den eher kleineren Fluggesellschaften – wie Azur Air (Deutschland), Cobalt Aero (Zypern), Primera Air, Niki (Österreich), Small Planet Airlines (Deutschland), Skywork Airlines (Schweiz) und VLM (Belgien) – traf es auch Schwergewichte. Dazu zählen Air Berlin und die britische Monarch Air. Besonders hart traf es englische Passagiere der Monarch Air. Buchstäblich von einen Tag auf den anderen ging die Fluggesellschaft konkurs. Rund 110.000 Passagiere waren von der Pleite betroffen und konnten die Rückflüge infolge der Insolvenz nicht planmäßig antreten.

Etwas anders lief es bei der Insolvenz von Air Berlin ab, denn die Regierung gab eine Bundesbürgschaft ab. Somit konnte Air Berlin – damals immerhin die zweitgrößte Fluggesellschaft in Deutschland – den Flugbetrieb bis Ende Oktober 2017 fortsetzen. Dennoch: Viele Kunden von Niki und Air Berlin standen letztendlich mit wertlosen Tickets da.

Branchenkenner, wie etwa Michael O‘Leary von Ryanair, gehen derzeit sogar davon aus, dass es noch zu weiteren Airline-Insolvenzen kommen wird. Als ein Grund werden die stark gestiegenen Kerosinpreise genannt. Im Januar 2016 lag der Preis je Fass (159 Liter) noch bei unter 28 Dollar. Im Oktober 2018 schon bei über 80 Dollar. Ein weiterer Grund für die vielen Airline-Pleiten ist von der Luftfahrtindustrie allerdings auch hausgemacht: Im vergangenen Jahr hagelte es zehntausende Flugabsagen und Flugverspätungen.

Überfüllte Lufträume, Streiks oder technische Probleme an Flugzeugen, sorgten für teilweise chaotische Zustände an einigen Flughäfen. Dies hatte zur Folge, dass die Airlines hohe Kompensationszahlungen leisten müssen. Denn vielen der Passagieren stand – je nach Grund der Flugstreichung oder Verspätung – eine Entschädigung von 250 bis 600 Euro zu.Glaubt man den Marktbeobachtern, müssen sich Urlauber zunehmend mit der Frage beschäftigen, wie sicher der gekaufte Flug wirklich ist. Zumal die Versicherungen ERV und Hanse Merkur die Insolvenzversicherungen für Flugtickets vom Markt genommen haben. Daher stellen wir die bestmöglichen Pleiteschutz-Varianten vor.




VARIANTE REISEBÜRO: Abgesichert dank Pauschalreise
Urlauber, die eine Flugpauschalreise gebucht haben, können durchatmen. Da ein Reisevertrag geschlossen wurde, der neben der Unterkunft und dem Transfer (Flughafen-Hotel) auch den Flug umfasst, sind die Reiseveranstalter in der Pflicht, diese Leistung zu erbringen. In der Praxis sieht das dann meist so aus, dass der Kunde einen Alternativflug
vom Veranstalter erhält. Das ist zwar unangenehm – da sich etwa Flugzeiten verändern können – aber der Kunde erhält wenigstens einen Ersatzflug ohne Mehrkosten geboten.

Ergänzend kommt seit letztem Sommer eine neue Gesetzeslage hinzu. Zum 01. Juli 2018 trat eine kontrovers diskutierte neue Pauschalreiserichtlinie in Kraft. Dadurch sollte der Verbraucherschutz gestärkt und etwaige Gesetzeslücken geschlossen werden. Die Gesetzesänderung hat zur Folge, dass bei bestimmten Buchungssituationen sogar das Reisebüro haftbar gemacht werden kann. Selbst dann, wenn es nur mehrere Einzelleitungen wie Flug, Hotel oder Transfer verkauft.

VARIANTE REISEBÜRO: Quality Plus
Für Reisende gibt es erfreulicherweise zwei Varianten, ein im Reisebüro gekauftes Flugticket abzusichern. In annähernd 9.000 Reisebüros wird nämlich ein Versicherungspaket zum Kauf geboten, das sich Quality- Plus nennt und von der Reisebüro-Allianz QTA stammt. Quality Plus verbindet klassische Versicherungsleistungen – wie eben den gewünschten Insolvenzschutz – mit individuellen Serviceleistungen des Reisebüros (Sitzplatzreservierungen oder Visa-Abwicklungen).

Was genau das Servicepaket mit Insolvenzschutz kostet, lässt sich jedoch nur schwer exakt benennen. Nach Angaben von QTA – dem Anbieter von Quality Plus – kann nämlich jedes Reisebüro selbst entscheiden, welche Beträge es dafür verlangt. QTA selbst hält je nach Leistungsumfang Beträge von 15 bis 25 Euro pro Reise für realistisch. Immerhin ein Anhaltspunkt. Tipp: Einfach im Reisebüro gezielt danach fragen.(Bildrechte: unsplash)

Wie ihr euch sonst noch absichern könnt, lest ihr in der aktuellen Ausgabe Clever reisen! 1/19

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