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Highway Stars: Die amerikanische Traumstraße – einmal von Nord nach Süd

Golden Gate Bridge

Die Fahrt entlang des Pazifischen Ozeans, einmal von Washington-State bis ganz hinunter nach Südkalifornien, ist „der“ amerikanische Reisetraum schlechthin

Es ist die wohl berühmteste Küstenstraße der Welt – eine wahre Traumstraße, immer entlang des Pazifischen Ozeans. Darin sind sich die Amerikaner einig. Darüber aber, wie sie nun heißen soll, herrscht Uneinigkeit. Auf einen gemeinsamen Straßennamen für diese fast 3000 Kilometer lange Strecke vom Norden der USA bis in den äußersten Süden – (fast) immer oberhalb des Wassers, konnten sich die US-Staaten Washington, Oregon und Kalifornien bisher nicht einigen.

Entsprechend heißt es – je nach Region – „Du fährst auf der ‚One-O-One‘, das ist der ‚Highway 101‘, oder auf dem ‚Coast Highway Oregon‘, dem ‚Pacific Coast Scenic Byway‘ oder dem ‚National Scenic Highway‘, dem ‚Shoreline-Highway‘, dem ‚Cabrillo-Highway‘ oder auf der ‚California-State-Route No. 1‘. “

Weil das so kompliziert ist, erklären so manche Amerika-Rückkehrer, ganz einfach, sie seien auf der „Number 1“ unterwegs gewesen. Das ist zwar geographisch nicht korrekt, dennoch weiß man, das damit der Küstenhighway gemeint ist, mit die schönste Straße Nordamerikas, kurz also ein „Traum“.

Bäume mit „Pelzmantel“
Der Traum beginnt aber nicht am Pazifik, sondern etwa 80 Kilometer östlich davon in Olympia, der Hauptstadt des US-Staates Washington. Hier zweigt die US-101 – das ist die Bundesstraße, auf der man von hier aus lange Zeit direkt am Ozean in Richtung Kalifornien fährt, von der Straße nach Olympia hinein ab.

Danach aber geht es erst einmal in Richtung Norden, denn zunächst umrundet Highway 101 die Olympic Peninsula, 509 Kilometer lang. 101 folgt hier einem Ausläufer des Puget Sounds und der Strait of Juan de Fuca – das ist die Seegrenze zu Kanada – um dann, endlich, die Nordwestküste der USA zu erreichen.

Ein Umweg ist die Olympic-Peninsula-Umrundung keineswegs. Wenn erst die berühmten Kaltregion-Regenwälder hier erreicht sind, ist man längst in der richtigen Richtung, nämlich immer nach Süden, unterwegs. Die Bäume des Regenwaldes sind über und über mit Moos bewachsen, und es sieht aus, als würden sie dicke, grüne Pelzumhänge tragen.

Diese menschenleere Küstenregion ist zurecht der Schauplatz der Vampir-Saga „Twilight-Zone“, und wer den Wappenvogel der USA, den Weißkopfadler, in freier Natur sehen will, muss einen Loop beim Lake Quinault an Wasserfällen vorbei in den Wald einplanen. Hier nisten entlang des fischreichen Quinault-River gleich mehrere Brutpaare.

Wo J.J. Astor reich wurde
Hinter Aberdeen fährt man auf der ‚One-O-One“ kurz durch ödes Grasland in Richtung Süden. „Durchfahren und nicht lange aufhalten“, empfiehlt auch die in dieser Hinsicht verlässliche Straßenkarte der American Automobil Association. „Die gepunkteten Linien kennzeichnen landschaftlich herausragende Straßenabschnitte“, steht sinngemäß in der Gebrauchsanweisung zur Karte. In den Oregon- und Kalifornienkarten sind die Pazifikrandstraßen fast durchgängig punktiert.

Hier, nahe der Südgrenze von Washington-State, beginnt die berühmte Felsenküste des US-Westens. Wo nun genau die Grenze zwischen Washington und Oregon verläuft, kann man nicht erkennen. „Irgendwo im Columbia River“ heißt es. Der Columbia-Strom ist hier kurz vor seiner Mündung in den Pazifik sechs Kilometer breit. Bis vor 52 Jahren konnte man den River nur per Fähre überqueren.

Seither gibt es die bis zu 60 Meter hohe Astoria-Megler-Bridge über den Strom. Die letzte Lücke im System der Pazifik-Küstenstraßen war damit geschlossen. Berühmt ist diese lange Brücke auch wegen eines Versprechens. „Die Politiker sagten, wenn die Brücke einmal bezahlt ist, wird kein Brückenzoll mehr erhoben.“ Und wirklich: 1993 wurden die Kassenhäuschen an der Brücke abgebaut.

Noch schöner als mit der Stadt Astoria am Südufer des Columbia-Rivers kann ein berühmter Küstenstreifen nicht beginnen. Astoria – Namensgeber ist der aus Walldorf bei Heidelberg stammende Johann Jacob Astor, der wegen des Pelzhandels hier her kam und später zum steinreichen Amerikaner aufstieg – lohnt eine Fahrtunterbrechung.

Ob die Astoria-Säule hoch über der City oder die alten viktorianischen Kapitänshäuser oder die aufgepeppten alten Fabrikgebäude der Fischindustrie am eindrucksvollsten sind, muss in Astoria jeder für sich selbst entscheiden. Auch die Nachbarstädte Seaside und Cannon-Beach beeindrucken durch alte Promenaden. Man kommt aber auch, um den 71 Meter hohen Haystock Rock, an dem sich die kraftvollen Pazifikwellen brechen, zu sehen.

Bildrechte: depositphotos

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