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Marbella: Promis, Berge und Meer

Yachthafen Puerto Banús

Einst posierte dort der Jetset vor den Kameras der Paparazzi, die Stadt lief Monaco den Rang ab. Heute hat das Luxusziel an der Costa del Sol zwei Seiten des Tourismus.

Am beigefarbenen Strand brechen sich tosend die Wellen, der Wind peitscht das dunkelblaue Meer auf. Eine hübsch angelegt Promenade führt an noch hübscheren Apartments und Hotels vorbei – dahinter ragt imposant die Sierra Blanca in den Himmel. Die Luft ist so klar, dass die Berge wie zum Greifen nah erscheinen. Eine Szene wie im Film, so schön wie eine Kulisse.

Marbella liegt der andalusischen Gebirgskette zu Füßen, erstreckt sich vom Ortsmittelpunkt bis zum Yachthafen über die „Golden Mile“. Eine Strecke, die Besucher in Staunen versetzt. Denn der Ort hat eine lange Jetset-Tradition – und hält sie bis heute lebendig.

Vor allem das erste Haus am Platz, der Marbella Club, ist stolz auf seine Prominenten und den Adel, der damals ein und aus ging. Audrey Hepburn, Brigitte Bardot, Sean Connery, Mel Ferrer – die Schwarz-weiß-Fotos an der Wand des Hotels zeigen die Hollywoodstars der 60er-Jahre. Prinz Alfons von Hohenlohe mit Gattin Ira von Fürstenberg holte sie alle. An einen Ort, der erst noch geschaffen werden musste.

Andalusien als neue Heimat entdeckt
Weil es Prinz Maximilian von Hohenlohe und seinem Sohn Alfons so gut in Andalusien gefiel, bauten sie in den 50er-Jahren zunächst ein einfaches Bauernhaus, um selbst darin zu wohnen. Damals bestand diese Region der Costa del Sol fast nur aus sandigen Pisten und Pinienwäldern. Die Stromleitungen für sein Haus musste der Prinz sogar eigenhändig legen.

Alfons von Hohenlohe errichtete neben dem Privathaus schließlich ein Hotel mit 18 Zimmern und lockte seine Freunde, die Prominenten, Adligen und Filmstars aus Amerika, nach Marbella. Der Prinz lebte überwiegend in den USA, galt als Playboy, der gern feierte und den Kontakt zu den Schönen und Reichen pflegte.

Alfons holte auch Graf Rudolf von Schönburg-Glauchau-Waldenburg nach Marbella, den Onkel von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. „Es gab hier wirklich nichts“, erinnert sich der heute 85-jährige Condé Rudi. „Wir haben von Anfang an das einfache Leben in Andalusien genossen.“

Auch, wenn er zunächst selbst mit einer Schaufel nach Wasser graben musste: „Als wir kamen, gab es kein Wasser. Aber wir wussten, es gibt einen unterirdischen Fluss aus der Sierra Blanca.“ Die Gebirgskette ragt imposant hinter dem Club auf, der direkt am Strand steht. Überquert man eine Straße, geht es bereits bergauf in die Luxuswohnviertel gegenüber.

Ausgebildet im Hotelfach und damals bereits im Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg tätig, wird Rudolf Direktor des entstehenden Marbella Clubs. „Der Club ist mein Leben, ich bin jetzt 60 Jahre hier und wollte eigentlich nur zwei Jahre bleiben.“ Er baute den Club auf, obwohl er damals erst 24 Jahre alt war.

„Die Fenster sind alle in Windrichtung eingelassen, so lässt sich auch im Sommer die große Hitze mit einer leichten Brise ertragen.“ Auch heute braucht man keine Klimaanlage im Zimmer. „Wir kauften damals fünf Kühe, damit wir jeden Morgen Milch und Sahne anbieten konnten“, erinnert sich der ehemalige Hoteldirektor. „Und wir hatten Duschen in allen Zimmern.“ Damals durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Prinz Alfons zieht weitere Adlige, Verwandte und Freunde nach Marbella, schließlich kommen sie alle. Sehen und gesehen werden. Dann kommen auch die amerikanischen Filmstars. „Wir sind ein privates Hotel, das langsam gewachsen ist für einen Gästekreis, der Südspanien erleben will, ohne auf Komfort zu verzichten“, fasst Condé Rudi zusammen – das gilt bis heute.

„Wir haben gebaut, um hier selbst zu leben. Nicht, um möglichst teuer zu verkaufen.“ Auch, wenn er schon einige Jahre nicht mehr dort arbeitet, er bleibt die Seele des Clubs, trifft sich dort mit Stammgästen, die seit Jahrzehnten kommen.

Als Alfons und Condé Rudi kamen, war Marbella arm und unerschlossen. Mit dem Club sorgte der Prinz auch für Infrastruktur drum herum: So ist zum Beispiel die Hauptstraße, die Avenida Bulevar Príncipe Alfonso de Hohenlohe, nach ihm benannt.

„Bei den einfachen Zimmern blieb es nicht“, erzählt Juan Millán González. Der Stadtführer hat das Entstehen des Clubs damals miterlebt. „Die Stars fragten: ,Warum baut ihr nicht ein paar Apartments, dann können wir länger bleiben?’ Und sie bauten luxuriöse Villen. Damit war klar, dass aus dem Club, den viele Prominente bislang nur auf der Durchreise besucht hatten, ein richtiges Hotel würde.“

Bildrechte: pixabay

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